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Ein weiterer langwieriger Prozess war die aufwendige Suche nach einer geeigneten Familienunterkunft im adäquaten 60er-Jahre-Stil. Fündig wurde die Produktion schließlich in Ludwigsfeld bei München. Der Ort gehörte zum KZ Dachau, später wurden dort Aussiedler untergebracht – heute lebt in Ludwigsfeld ein bunter Nationen-Mix, es gibt sogar eine orthodoxe Kirche.
„Bei den Vorbereitungen trafen wir einen alten Mann, der uns mit in seine Wohnung nahm und ganze Kisten mit Fotoalben anschleppte. Wir konnten also genau sehen, wie es damals in den 60ern aussah – und es hat sich nicht viel geändert seitdem,“ erzählt Produzentin Caroline Daube. In Ludwigsfeld wurde eine Hauptstraße komplett gesperrt und diente sechs Tage lang als Filmkulisse für die Außenaufnahmen.
Die Wohnung von Familie Striesow war in einem Studio in München aufgebaut – damit war man zum Glück unabhängig vom schlechten Wetter des Sommers 2007.


Bei einem wichtigen Außendreh hatte der Wettergott aber ein Einsehen und ließ es nicht regnen – obwohl die Szene im Regen spielt. Die Nachtszene auf der Brücke war auch der aufwändigste Teil der Dreharbeiten – der eine kleine Rekordmarke setzte: Mit 120 Metern Länge wurde die Strecke zur längsten Regenstraße Münchens. Das Team hatte ausgiebig nach einer geeigneten Location gesucht: eine große Brücke, die gefährlich aussieht, nachts gesperrt und gut beleuchtet werden kann. Die perfekte Brücke fand man schließlich in Dingolfing. Die Aufnahmen von Mutter und Kindern im Auto bei Regen entstanden im Studio, auf einer Wackelkonstruktion. Holzstangen mit Lampen, die im Studio geschwenkt wurden, erzeugten die bedrohliche Atmosphäre.

Eine langwierige Suche erforderte auch eine andere Location, die Baustelle des in Entstehung begriffenen Eigenheims der Familie. Die Aufnahmen entstanden in Feldmoching. Daube: “Wir mussten die Bauherren überreden, den Bau vorübergehend einzustellen, bis wir fertig gedreht haben. Der Rohbau musste dann noch digital bearbeitet werden, denn eine solche Baustelle sieht heute natürlich ganz anders aus als vor vierzig Jahren.“

Erinnerungen an den Charme der Swinging Sixties weckt auch das authentische Setting. Verantwortlich fürs Szenenbild zeichnet Stephanie Schlienz, die die Filmemacherinnen aus ihrer Zeit an der Filmakademie Ludwigsburg kennen. Viele der im Film zu sehenden Schätze stammen von den zahlreichen Wohnungsauflösungen, die sie mitgemacht hat. Auch Kostümbildnerin Juliane Maier (1. Mai, Urlaub vom Leben) bediente sich ausgiebig aus einem reichen Fundus, der immer noch u. a. in Secondhandläden zu finden ist. Die Kamera führte wieder, wie bereits bei Urlaub vom Leben und Meine Eltern, Pascal Schmit.


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