StartseiteAktuellesMieterversammlung 11.2007



Gut 260 Ludwigsfelder sind der Einladung der PATRIZIA gefolgt und haben an der Mieterversammlung teilgenommen. Den Vertretern der Presse wurde der Zugang in den Veranstaltungssaal verwehrt. Nach Aussage der PATRIZIA wollte man mit der Aussperrung von Journalisten und Fotografen die Ludwigsfelder Bürger vor Verunsicherungen bewahren.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude nahm die Einladung der PATRIZA an, ebenso wie unsere politischen Mandatsträger Johannes Singhammer, Dr. Axel Berg, Dr. Reinhard Bauer und Dr. Rainer Großmann. Die Politpräsenz verdanken wir mitunter wohl auch der Tatsache, dass am 2.3.2008 Wahltag ist.

OB Ude wiederholte in seiner einstündigen Ansprache nochmals, dass die Stadt München alles ihr Mögliche getan hat, um den Ludwigsfeldern den besten Mieterschutz von ganz Deutschland zu sichern. Er riet zusätzlich aber auch zu Misstrauen, Vorsicht und Aufmerksamkeit.

Anschließend ergriff der Geschäftsführer der PATRIZIA Asset Management GmbH, Herr Gerhard Faltermeier das Wort und stellte mittels Power-Point-Präsentation die Firmenstruktur der PATRIZIA vor. Er erläuterte die vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen.

Vorweg sehr löblich: Die Spielplätze sollen - ohne Mieterhöhungsfolgen - verschönert und saniert werden.

Wärmedämmung der Häuser von Außen, Isolierung der Keller- und Dachgeschossdecken, eventueller Dachausbau, neue, mit Isolierglas versehene Fenster, neue Haus-Eingangstüren, Erneuerung der Strom-Steigleitungen, Renovierung der Treppenhäuser, neue Briefkästen und Treppengeländer sowie Einbau einer Gegensprechanlage, Einbau von Zentralheizungen bzw. Anschluss an das künftig zentrale Heizsystem, auf Wunsch ein neues Bad, das sind die geplanten Sanierungsmaßnahmen der PATRIZIA.

Klingt zunächst recht gut. 18 Millionen Euro ist die PATRIZIA bereit dafür auszugeben, die Hälfte davon, also 9 Millionen Euro, kann auf die Miete umgewälzt werden und genau das ist der Knackpunkt.

Jetzt bereits steht fest, dass die derzeitige Kaltmiete nach erfolgter Sanierung um bis zu 140 % angehoben werden wird. Die PATRIZIA sieht derzeit noch von der möglichen 20 %igen Mieterhöhung ab und will den gesetzlich möglichen Erhöhungsrahmen (alle 3 Jahre um bis zu 20 %) erst später einmal ausschöpfen. Entgegenkommend wird nur der Betrag auf die Miete aufgeschlagen, der nach den Sanierungsmaßnahmen möglich ist, also eine Anhebung der Miete um bis zu 140 %. Erst danach wird im gesetzlich möglichen Rahmen erhöht. 20 % von € 250,00 sind halt nun mal im Ergebnis deutlich weniger als 20 % von € 600,00!

Zusagen, die vom Gesetz her möglichen Mieterhöhungen nicht in voller Höhe auszuschöpfen oder sich auf eine Mietobergrenze festzulegen, wurden von der PATRIZIA nicht gemacht.

Dass nach Austausch der Fenster und erfolgter Wärmedämmung Heizkosten eingespart werden, ist nachvollziehbar. Doch: Die Energiekosten werden auch in Zukunft steigen und müssen bezahlt werden. Unsere bestehende Solidargemeinschaft wird sich auch künftig bei den Heizkosten unter Beweis stellen müssen: Es wird nicht nur der tatsächliche eigene Verbrauch abgerechnet, sondern zusätzlich anteilsmäßig auch der Verbrauch des Hauses. Hinzu kommen noch die Kosten für die Bereitstellung des zentralen Heizsystems.

Holz-Kohleöfen dürfen weiter betrieben werden; unser Bezirkskaminkehrermeister Egger sieht nach dem Einbau von Isolierglasfenstern keine Problematik bezüglich der Luftzufuhr.

Ein neuer Begriff wurde an diesem Abend kreiert: Die “Zwangsheizung“. Herkömmliche Einzelgasöfen, Ölöfen oder auch Holz-Kohleöfen werden durch eine Zentralheizung ausgetauscht und zwar unabhängig davon, ob der Mieter dies wünscht oder nicht. Bestehende Gas-Etagenheizungen können an das zentrale Heizsystem angeschlossen werden, sofern dies technisch machbar ist. Der Mieter muss in diesem Fall sein Einverständnis dazu erklären, dass seine private Gas-Etagenheizung in das Eigentum der PATRIZIA übergeht.

Wie mit den Mietern verfahren werden wird, die eine eigene Gas-Etagenheizung besitzen und sich nicht an das zentrale Heizsystem anschließen lassen wollen, ist uns bis heute nicht klar.

Die PATRIZIA bietet den Ludwigsfeldern, die dies wünschen, Hilfestellungen etwa bei Behördengängen oder beim Ausfüllen von Formularen an, um beispielsweise Mietzuschüsse zu erhalten.

Der zugesagte lebenslange Kündigungsschutz aller Ludwigsfelder bezieht sich nicht nur ausschließlich auf den bestehenden Mietvertrag, sondern bleibt bestehen, auch wenn der Mieter seinen Mietvertrag kündigt und in eine andere Ludwigsfelder Wohnung (mit neuem Mietvertrag) zieht! Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass der Mieter seine Miete noch bezahlen kann und insoweit seinen Verpflichtungen nachkommt.

Herr Faltermeier betonte, zu seinen gemachten Zusagen zu stehen und bat die Macher von www.siedlung-ludwigsfeld.de darum, mit ihm persönlich Kontakt aufzunehmen, falls Probleme und Schwierigkeiten auftreten sollten. Dass wir dieser Bitte gern nachkommen, haben wir ihm bereits zugesagt.

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