StartseiteAktuellesRunder Tisch 13.05.2009


Zum zweiten Runden Tisch hat Frau Grünwald geladen. Und die Geladenen sind auch erschienen. Der Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer, Markus Auerbach, der Vorsitzende des Bezirksausschusses sowie Mitglieder des Bezirksausschusses, Stadträte, Vertreter der Mietervereine München und Dachau, Prof. Klöck der Fachhochschule München, der Vorstand des TSV Ludwigsfeld sowie Herr Faltermeier und Frau Hofmeister der PATRIZIA und Pressevertreter fanden sich in den IGLU-Räumen ein.

Zu Beginn wurde als Resümee des ersten Runden Tisches festgestellt, dass sämtliche Möglichkeiten, Fördergelder zu erhalten, gescheitert sind.

Der Landtagsabgeordnete Unterländer will dennoch nochmals anfragen, ob es nicht doch noch Möglichkeiten gibt, Gelder vom Freistaat Bayern bzw. des Bundes zu erhalten, vor allem auch im Anbetracht der sozialen Verantwortung des Bundes.

Und genau auf diese soziale Verantwortung sowie auch auf die Folgen, ein gewachsenes und funktionierendes Sozialgefüge durch ausschließliches Gewinnoptimierungdenken zu zerstören, wies Prof. Klöck der FH München wiederholt und äußerst eindringlich hin. Prof. Klöck arbeitet derzeit für die Siedlung Ludwigsfeld mögliche Förderprojekte aus, stößt aber bei der Vorstellung seiner Ausarbeitungen meist auf taube Ohren.

Die 10 %igen Mieterhöhungen (zusätzlich zu der Umlage der Sanierungskosten) wurden und werden – so Faltermeier – nur bei komplett sanierten Häusern verlangt. Diese 10 %ige Mieterhöhung wäre bereits unmittelbar nach Kauf der Siedlung möglich gewesen, da die BImA in ihrer letzten Mieterhöhung nicht den vollen Rahmen ausgeschöpft hat. Dieses Verhalten sei ein Entgegenkommen der Patrizia. Die PATRIZIA hat wohl gelernt, denn bei einem anderen Münchner Wohnungskauf wurden Mieterhöhungen unmittelbar nach Kauf (ohne Beginn von Sanierungsmaßnahmen) verlangt, was negative Pressemeldungen zur Folge hatte.

Für komplett von der PATRIZIA sanierte Wohnungen (also mit Bad, neuen Fußböden, Zentralheizung, neuen Fenstern etc.) wird ein Quadratmeterpreis von € 8,50 verlangt werden.

Auf Frage, ob sich die Patrizia vorstellen könne, die gesetzlich möglichen Mieterhöhungen in Zukunft nicht in voller Höhe auszuschöpfen, wurde keinerlei Zusage abgegeben. Lediglich unsere Kirchen und der Tempel werden bis zum Jahr 2010 von Mieterhöhungen verschont bleiben.

Derzeit können die gut 40 leer stehenden Wohnungen nicht vermietet werden, da die Komplettsanierung der jeweiligen Häuser noch nicht begonnen hat (auch deshalb, weil die Zentralheizung zwar in den Wohnungen eingebaut ist, aber noch die entsprechende Heizzentrale fehlt).

Es wird überlegt, bzw. es soll ein Konzept zusammengestellt werden (evtl. ein Punktesystem), in dem geregelt ist, unter welchen Bedingungen (Dringlichkeit u. ä.) Wohnungen vorzugsweise an Ludwigsfelder neu vermietet werden (zum Quadratmeterpreis von € 8,50).

Wie und wann die Sanierung in der Siedlung weitergeht, ist unklar, da sich erst Ende Mai 2009 entscheiden wird, ob die Finanzierung durch die Banken gewährleistet ist. Was passiert, wenn die Finanzierung nicht zustande kommt, wurde nicht angesprochen. Die bislang sanierten Blöcke in der Rubin- und Opalstraße wurden aus eigenen Mitteln der PATRIZIA finanziert.

Nur unter der Voraussetzung, dass die Finanzierung klappt, ist als nächstes die Sanierung der Häuser
Kristallstraße 18-32 / Rubinstraße 2-4, 6-8, 10-12, 17-19 / Onyxplatz 1-2 vorgesehen.

Da eine behinderten- bzw. altengerechte Sanierung zumindest einiger Wohnungen aus technischen Gründen nicht möglich ist, besteht die Überlegung entsprechende Wohnungen in einen Neubau einzurichten. Dieser Neubau ist geplant auf der Wiese vor den Garagen in der Kristallstraße und soll parallel zu den Sanierungsmaßnahmen ausgeführt werden.

Bezüglich der katastrophalen Parkplatzsituation, wird überlegt, ob beispielsweise die Rubinstraße mit „Schrägparkplätzen“ versehen wird.

Auf die derzeit untragbare Vereins-Gaststättensituation vom Vorstand des TSV Ludwigsfeld angesprochen, entgegnete Faltermeier, dass er mit der Brauerei, die ja Mieter des Lokals ist, Kontakt aufnehmen werde.

Summa summarum: Ernste Gesichter, nach wie vor viele Fragezeichen bezüglich der Zukunft der Siedlung Ludwigsfeld…

Siehe auch nachstehender Artikel:

Süddeutsche Zeitung 26.05.2009


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